Reichhaltiger Speiseplan

Papageien lieben Abwechslung auf ihrem Speisezettel, und - was viele nicht wissen - sie sind keine Vegetarier. In Freiheit ernähren sie sich von Blüten, Samen, Flechten, Beeren, Früchten, Knollen, Wurzeln, Nüssen, Würmern und Insekten. Die Keas aus Neuseeland fressen sogar Schaffleisch, das sie als Abfall von den Schlachthöfen stibitzen. Die Gelbflügelsittiche z.B. jagen Fische und fangen Wasserschnecken und Algen.

In der Gefangenschaft können wir unseren gefiederten Freunden nur einen mangelhaften Nahrungsersatz bieten. Häufig sind es nur ein paar trockene Körner, ein Salatblatt und vielleicht ein Stück Apfel. Doch das reicht nicht, um die Vögel vor Mangelerscheinungen zu schützen. Übrigens, die so beliebten Erdnüsse in Schale sind äußerst bedenklich für die Gesundheit, da sie eine gefährliche Pilzkrankheit (Aspergillose) hervorrufen können.

So, sieht oft eine handelsübliche Futtermischung für Papageien aus: zu viele Sonnenblumkerne, die sehr fetthaltig sind und Erdnüsse in Schale, die nicht zur Gesunderhaltung des Papageien beitragen.
Die Vögel benötigen als tägliche Grundnahrung eine sehr umfangreiche Trockenfutter- (ohne Erdnüsse in Schale) und eine Quellfutter- Mischung. Diese beiden Mixturen sollten jeweils an die 15-20 verschiedene Saaten enthalten. In einem Napf wird das Trockenfutter gereicht, das zweimal die Woche mit einem Präparat aus Mineral-, Vitamin- und Aminosäurepulver "gemehlt" wird. In einem zweiten Napf wird das angekeimte Quellfutter angeboten und darauf wird kleingeschnittenes Obst und Gemüse gegeben.

Natürlich wollen wir unsere Lieblinge auch mit exotischen Früchten verwohnen, am Besten alles ungespritzt! Zur täglichen Grundnahrung gehören Apfel, Bananen und Möhren.

Weintrauben gehören zum Lieblingsobst der Papageien und eigenen sich auch zum Selbstanbauen als Kletterpflanze an den Außenvolieren.
Zusätzlich sollten Saison mäßige Obst- und Gemüsesorten angeboten werden. Avocados und Rhabarber sind giftig für Papageien, ansonsten vertragen Papageien alle Sorten von Obst und Gemüse, selbst Kohl-Sorten.

Brokkoli ist sehr beliebt, auch frische Kräuter (z.B. Löwenzahn und Vogelmiere), Hagebutten, Vogelbeeren und halbreifer Zuckermais lassen jedes Papageienherz höher schlagen. Magerquark und naturbelassener Joghurt sind sehr gut für die Darmregulierung, ebenso Zwiebeln und Knoblauch. Vom durchgegarten Brathähnchen dürfen Papageien die abgenagten Röhrenknochen. Sie lieben es, das Mark herauszuziehen. Hin und wieder mal ein kleines Stückchen magerer, salzarmer Käse wird auch gerne genommen. Ab und zu freuen sich Papageien auch über gekochte Kartoffeln, Nudeln und Reis.

Süßigkeiten und gewürzte Speisen sind für Papageien aber tabu! Trotzdem dürfen die Vögel auch mal Naschen. Aber bitte nur Vollkorngebäck. Einmal die Woche sollten Gritsteinchen (Magensteinchen) ins Futter gemischt werden. Als Getränk muss es nicht immer, Leitungswasser sein: Heil- und Früchtetees erfreuen sich großer Beliebtheit, ebenso Gemüse- und Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz.

Sie sehen schon, die Abwechselung auf dem Papageienspeiseplan ist so groß und die Ernährung so reichhaltig - da kann sich sogar mancher Mensch eine Scheibe von abschneiden.

Übrigens: Papageien sind "Ständigverdauer". Darum müssen Futter und Getränk 24 Stunden täglich zur Verfügung stehen und beides sollte täglich erneuert werden!